Mit dem Rad nach Grenz

Ich bin öfter auf Radwegen in Brandenburg unterwegs. Als ich mir den Berlin-Usedom-Radweg näher angesehen habe, stellte ich fest, dass dieser durch Prenzlau geht. Bei Prenzlau liegt Grenz und dort befindet sich, etwa 100 km nördlich von Berlin, unser Diözesanzeltplatz. Da kam mir die Idee, dass ich zum 1. Mai ja eine Radtour nach Grenz anbieten könnte. Dort würde auch in diesem Jahr der Sponsorenlauf stattfinden. Weshalb sollte man aber in Grenz laufen, wenn man schon auf dem Hinweg sportlich-aktiv viele Kilometer mit dem Rad zurücklegen könnte? Eine Alternative zum Laufen: Radeln für Grenz!

Zum Testen fuhren Thomas und ich die Strecke am 25. März einmal ab. Zur Erinnerung: Das war der einzige Tag in diesem Winter, an dem es fast ununterbrochen schneite! Aber am 1. Mai würde das Wetter besser sein! Nach knapp zehn Stunden erreichten wir im Dunkeln erschöpft und frierend den Zeltplatz. Nur gut, dass wir nicht zelten mussten, sondern im Haus schlafen konnten.

Beim Resümieren der Tour legten wir folgende Dinge fest:

  1. Schneestürme sind zu vermeiden!
  2. Um 12 Uhr zu starten, war zu spät! Im Dunkeln zu fahren bedeutet, dass an jedem Ortsschild angehalten und dieses mit der Taschenlampe angestrahlt werden muss. Anschließend ist der Ort auf der Karte zu suchen. Im Hellen kann man dies alles im Vorbeifahren erledigen ...
    ⇒ Start gegen 9 Uhr!
  3. Auf längere Aufenthalte in Gaststätten zwecks Aufwärmen müsste bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt verzichtet werden können.

Also trafen wir uns am 1. Mai um 9 Uhr in Bernau. Zu sechst machten wir uns Richtung Norden auf den Weg.

Der Usedom-Radweg ist gut ausgeschildert und wir hatten keine Probleme den Weg zu finden. über Biesenthal ging es nach Eberswalde und zum Werbellinsee. Dort machten wir unsere erste Pause auf einer Wiese mit überdachter Sitzgruppe. Es nieselte leicht; dies verlieh der malerischen Landschaft eine frische Note. Die hoch motivierten Radfahrer störte es kaum. Gut gestärkt ging es durch Joachimsthal über Steinhöfel und Stegelitz nach Warnitz und Seehausen weiter. Mittlerweile schien die Sonne und unsere zweite Pause verbrauchten wir genau nach 100 km auf einer Wiese. Die Stimmung war prächtig: der Proviant wurde geteilt, wir hatten bisher keine Pannen und die Sonne wärmte Leib und Gemüt. Da störte es auch nicht, dass der ein oder andere Po sich bemerkbar machte. Frohen Mutes verließen wir anschließend den Usedom-Radweg und radelten durch Bertikow, Falkenwalde und Damme nach Grenz. Nach knapp acht Stunden erreichten wir den Zeltplatz und wurden dort gebührend empfangen.

Fazit: Es war sehr schön und überaus wiederholenswert! Ich werde sicherlich noch das ein oder andere Mal mit dem Rad nach Grenz fahren. Vielleicht trifft man sich unterwegs?

Bis bald auf dem Usedom-Radweg,

Assi

Fakten: Strecke Bernau (Buch) ? Grenz: 108 (120) km, ohne Weiteres in acht Stunden zu schaffen, viele Picknickmöglichkeiten für Pausen, viele Radwege, kaum befahrene Straßen. Die meisten Wege sind neu und gut befahrbar, es gibt aber auch einige Stellen mit Kopfsteinpflaster oder Waldwegen. Für Rennräder ist die Strecke deshalb nicht geeignet.

TIPP: Falls man nicht auch noch zurück radeln möchte, kann man bis Prenzlau fahren und dann den Zug nehmen. Es sind ca. 15 km bis zum Bahnhof und man schafft die Strecke gut in einer Stunde. Okay, bei Schneesturm haben wir 1:25 Stunden benötigt, davon standen wir aber auch mindestens 30 Minuten im Straßengraben, weil man die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte ...

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